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Die TCM Kräutermedizin gilt als eine der wichtigsten Säulen in der Anwendung der Traditionellen Chinesischen Medizin. Geht man nach China in ein Krankenhaus, ist man überrascht – denn die chinesische Arzneimitteltherapie wird häufiger angewandt als die Akupunktur.

Im Durchschnitt arbeitet eine TCM TherapeutIn mit 400-500 Heilkräutern, Mineralien und einigen tierischen Substanzen. Die Wirkstoffe sind natürlicher Herkunft und werden nach ihrer Ankunft in Europa in Laboren auf Schwermetalle oder Pestizide untersucht, bevor die Großhändler die Kräuter an die Apotheken weiterverkaufen. Die TCM TherapeutIn bestellt die Kräuter bei der Apotheke – je nach Bedarf als Rohkräuter, die abgekocht werden oder als Presslinge, die zusammen mit Wasser wie Medikamente eingenommen werden. Manche Apotheken stellen aus den Kräutern auch Salben her, die besonders bei Hautproblemen zur Anwendung kommen.

Chinesische Arzneimitteltherapie: Individuelle Verschreibung

In der chinesischen Arzneimitteltherapie werden die Kräuter individuell für jede PatientIn gemäß dem Krankheitsbefund zusammengestellt. Eine TCM TherapeutIn kann nach der Diagnose Ungleichgewichte bei der PatientIn erkennen. Mit einer gezielten Rezeptur kann dieses Ungleichgewicht wieder behoben werden und die Selbstheilungskräfte anregen. Gerade bei chronischen Erkrankungen oder typischen Zivilisationserkrankungen, die von der Schulmedizin nicht geheilt werden können, gibt es hier einen hilfreichen Ansatz.

Um ein Krankheitsbild zu behandeln, kann eine Kräuterrezeptur oft mehr als 10 verschiedene Kräuter beinhalten. Eine erfahrene TherapeutIn kann die Rezeptur so genau für den Patienten abstimmen, dass keinerlei Nebenwirkungen entstehen.

Beispiel:

Eine PatientIn leidet unter einer Erkältung, die mit scharfen und heißen Kräutern vertrieben werden kann, damit der Patient ins Schwitzen kommt. Wird diese Therapie rechtzeitig eingesetzt, kann die Erkältung verhindert werden, da sie dann nicht tiefer in den Körper eindringen kann. Für jüngere PatientInnen ist es kein Problem, den Körper zum Schwitzen zu bringen. Für ältere PatientInnen, die wenig Kräfte und Säfte haben, kann dieser Ansatz gefährlich sein. Um der PatientIn nicht die letzten Säfte und Kräfte zu rauben, sollten Kräuter, die kräftigen und die Säfte bewahren, dieser schweißtreibenden Rezeptur hinzugefügt werden. Durch diesen zusätzlichen Einsatz der Arzneimitteltherapie verträgt eine ältere PatientIn die Rezeptur wesentlich besser.

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Dauer und Dosierung der Kräuter in der chinesischen Arzneimitteltherapie

In der chinesischen Arzneimitteltherapie muss die TherapeutIn auch die Dauer der Kräutergabe im Blick haben. Bei akuten Geschehen wie Erkältungen werden die Kräuter oft nur 1-3 Tage verabreicht. Bei chronischen Erkrankungen über Jahre hinweg. Die Rezepturen werden bei chronischen PatientInnen immer wieder individuell an die aktuellen Befunde und Jahreszeiten angepasst.

Für eine TherapeutIn ist es hierbei nicht nur wichtig, die richtigen Kräuter auszuwählen, sondern auch die richtige Dosierung der einzelnen Kräuter zu finden. Das setzt eine große Erfahrung der TherapeutIn voraus. Gelegentlich werden Kräuter speziell präpariert, z. B. mit Essig geröstet, um die Blutschicht besser zu erreichen oder angeröstet, um den Verdauungstrakt besser beeinflussen zu können.

Grundsätzlich können alle Krankheiten mit der traditionellen Chinesischen Medizin behandelt werden. In China gibt es wie bei uns Universitätskliniken mit einzelnen Abteilungen wie Gynäkologie oder Kinderabteilung, in der die PatientInnen hauptsächlich mit der traditionellen chinesischen Medizin behandelt werden. Meist ist im Erdgeschoss eine große Apotheke, in der die PatientInnen ihre Kräuter abholen können, die sie bei ihrem Termin bei dem TCM Arzt erhalten haben.

In dieser Liste finden Sie Erkrankungen die häufig mit Kräutern behandelt werden:

  • Magen- und Darm Erkrankungen: Nahrungsunverträglichkeiten, Gastritis, Reizmagen, Reizdarm, Colitis, Morbus Chron
  • Atemwegserkrankungen: Husten, Bronchitis, Asthma, Rhinitis, Heuschnupfen
  • Hauterkrankungen: Akne, Neurodermitis, Psoriasis, Hautrötungen
  • Gynäkologische Erkrankungen: Menstruationsprobleme, Kinderwunsch, Myome, Zysten, Probleme in der Schwangerschaft, Menopause, Haarausfall
  • Urogenitale Erkrankungen: Impotenz, Kinderwunsch, Prostataprobleme
  • Kinderkrankheiten: ADHA-Syndrom, Entwicklungsstörungen, Verdauungsbeschwerden
  • Zivilisationserkrankungen: Bluthochdruck, Cholesterin, Diabetes Mellitus, Übergewicht

Weitere Erkrankungen:

    • Schlafstörungen
    • Migräne
    • Tinnitus
    • Depressionen
    • Rheuma
    • Allergien jeglicher Art

Bitte beachten Sie: Von einer Bestellung von chinesischen Kräutern aus dem Internet und einer Selbstmedikation ist dringend abzuraten. Die Qualität der Produkte im Internet unterliegt häufig nicht einer ausreichenden Überwachung. Die TCM Kräuter sollten außerdem nur nach ausreichender Diagnostik passend verabreicht werden. Wenden Sie sich hierfür an eine ausgebildete TCM TherapeutIn.

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