Wenn das Gedächtnis nachlässt und der Alltag zunehmend zur Herausforderung wird, beginnt die Erkrankung der Demenz oft schleichend. Im Anfangsstadium sind die Betroffenen noch mitten im Leben, bevor die Vergesslichkeit zunimmt. Dazu treten Wortfindungsstörungen auf, die Orientierung wird schwieriger und die Menschen brauchen mehr Unterstützung. Zum Schluss erfolgt die Pflege im Bett. Sollen wir darauf warten, dass uns diese Erkrankung ereilt, oder gibt es Möglichkeiten, ihr vorzubeugen? In diesem Artikel möchte ich die Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin vorstellen und Wege aufzeigen, um dieser Erkrankung bestmöglich vorzubeugen.
Demenz aus westlicher Sicht
Die kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten nehmen immer weiter ab, sodass es zu erheblichen Beeinträchtigungen im täglichen Leben kommt, bis ein eigenständiges Leben nicht mehr möglich ist.
Betroffene Menschen bemerken die Gedächtnisstörungen oft nicht, deshalb sind es oft die Bezugspersonen, denen die Beeinträchtigungen auffallen.
Die Diagnose kann heutzutage zuverlässig auch schon in einem frühen Stadium gestellt werden. Eine Kernspintomografie des Kopfes oder die Messung von Proteinen im Liquor geben Aufschluss über den Zustand der Erkrankung.
Risikofaktoren sind das Lebensalter, Depressionen, Hypertonie, Adipositas und Diabetes mellitus. Die medikamentöse Therapie kann derzeit bei einer Erkrankung nur wenig Erfolg erzielen. Deshalb ist es aus westlicher Sicht ratsam, Risikofaktoren zu vermeiden und die Prävention an erster Stelle zu setzen.
Depressionen sollten zügig behandelt werden, es wird geraten, auf das Gewicht zu achten und regelmäßig sportliche Aktivitäten auszuüben. Das Rauchen sollte ebenfalls eingestellt werden. In der täglichen Ernährung sollte der Anteil an Obst und Gemüse erhöht werden. Ein sozial aktives Leben wirkt sich ebenfalls positiv aus.
Demenz und Morbus Alzheimer
Wir sprechen von Demenz, wenn die Gedächtnisleistung stetig abnimmt und dadurch die emotionalen und spezifischen Fähigkeiten beeinträchtigt werden. Ursachen hierfür sind degenerative und nicht-degenerative Erkrankungen des Gehirns.
Morbus Alzheimer ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, die mit über 60% die Hauptursache für eine Demenzerkrankung ist.
Bei Morbus Alzheimer bilden sich typische Plaques im Gehirn, die die Nervenübertragungen beeinträchtigen und mit der Zeit zu einem Absterben der Nervenzellen führen.
Ursachen von Demenz in der TCM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Demenz, ein fortschreitender Verlust kognitiver Funktionen, anders betrachtet und behandelt als in der westlichen Medizin. Während in der westlichen Medizin Demenz oft als eine irreversible und degenerative Erkrankung des Gehirns angesehen wird, betrachtet die TCM sie als ein Ungleichgewicht im Körper, das durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann.
In der TCM wird angenommen, dass Demenz durch eine Störung des Qi-Flusses (Lebensenergie) und ein Ungleichgewicht der Organe verursacht wird. Häufige zugrunde liegende Ursachen sind:
- Schwäche des Nieren-Qi: Die Nieren gelten in der TCM als die Quelle der Vitalität und Essenz (Jing). Eine Schwäche des Nieren-Qi oder der Nieren-Essenz kann zu Gedächtnisverlust und kognitiven Beeinträchtigungen führen.
- Stagnation von Blut und Qi: Eine schlechte Durchblutung und Stagnation des Qi können dazu führen, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, was die kognitiven Funktionen beeinträchtigt.
- Schleim und Feuchtigkeit: Eine Ansammlung von Schleim und Feuchtigkeit kann den klaren Fluss von Qi und Blut behindern und das Gehirn “vernebeln”, was zu Verwirrung und Gedächtnisverlust führen kann.
- Schwäche des Herzens und der Milz: In der TCM sind das Herz und die Milz eng mit dem Geist (Shen) verbunden. Eine Schwäche in diesen Organen kann die geistige Klarheit und die Gedächtnisfunktionen beeinträchtigen.
Die Physiologie des Gehirns aus Sicht der TCM
Das Gehirn wird den Nieren (Wasser-Element) und dem Herz (Feuer-Element) zugeordnet. Die Essenz (Jing) kommt aus den Nieren (Wasser-Element) und die Widerstandsfähigkeit, Funktion und Vernetzungspotenzial aus dem Herz (Feuer-Element).
Meridiane sind Energielaufbahnen, die sich über den gesamten Körper erstrecken. Sie befördern Energie und Substanzen und versorgen den Körper. Jedes innere Organ besitzt eine Meridianstruktur, und Dysbalancen der inneren Organe können sich entlang dieser Meridianstrukturen im Körper ausbreiten. Einige Meridiane durchziehen das Zentrale Nervensystem (ZNS) und haben deshalb einen Einfluss auf die Leistung des Gedächtnisses.
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Interessante Zusammenhänge
Betrachten wir erneut die schulmedizinischen Risikofaktoren wie Depressionen, Hypertonie, Adipositas und Diabetes mellitus aus der Perspektive der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), erkennen wir auch hier grundlegende Dysbalancen der inneren Organe.
In der TCM wird eine Depression als eine Verschlackung des Herzens verstanden, die zu einer Verlangsamung des Qi- und Blutflusses im Herzen und Gehirn führt. Diese Beeinträchtigung wirkt sich im Laufe der Zeit auf die Gedächtnisleistung aus. Wir haben somit dieselbe Grundlage für zwei unterschiedliche Pathologien.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose in der TCM erfolgt durch eine gründliche Untersuchung des Pulses, der Zunge und der allgemeinen Konstitution des Patienten. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Behandlungsmethoden
Akupunktur wird verwendet, um den Fluss von Qi und Blut zu regulieren, Blockaden zu lösen und die Funktion der betroffenen Organe zu verbessern.
Kräuterformeln werden individuell angepasst, um die spezifischen Ungleichgewichte im Körper zu korrigieren. Beispielsweise können Kräuter wie ginseng radix – ren shen und astragali radix – huang qi verwendet werden, um das Nieren-Qi zu stärken und die Durchblutung zu verbessern.
Eine angepasste Ernährung kann helfen, das Qi zu stärken und Schleim und Feuchtigkeit zu reduzieren. Warme, leicht verdauliche Speisen und der Verzicht auf fettige, kalte oder rohe Nahrungsmittel werden oft empfohlen.
Bewegungsformen wie Qigong können dazu beitragen, das Qi zu harmonisieren, den Geist zu beruhigen und die körperliche und geistige Vitalität zu fördern.
Prävention
Die TCM legt großen Wert auf Prävention. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Ruhe und Stressbewältigung sind wesentliche Komponenten, um das Gleichgewicht des Körpers zu erhalten und das Risiko von Demenz zu reduzieren.
Fazit
Die TCM bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von Demenz, der darauf abzielt, die zugrunde liegenden Ungleichgewichte im Körper zu korrigieren und die allgemeine Gesundheit und Vitalität zu fördern. Durch eine Kombination aus Akupunktur, Kräutermedizin, Ernährung und Bewegung können die Symptome gelindert und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden.
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