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Natur gegen Mensch: Wenn die Natur “krank” macht

Es gibt immer mehr Menschen, denen es in geschlossenen Räumen besser geht als draußen. Die Freude über schönes Wetter ist nur von kurzer Dauer und wird bald schon getrübt, da sich die Symptome verschlechtern: Juckende und brennende Augen, Niesattacken – wer unter Heuschnupfen leidet, kann ein Lied davon singen. In der traditionellen chinesischen Medizin haben wir Möglichkeiten, die Erkrankung besser nachvollziehen zu können und gezielte therapeutische Ansätze gegen die Symptome und die Wurzel der Erkrankung einzuleiten.

Hinweis:

Am Montag, 27.03.2023 um 19:30 Uhr hält Mike Morell ein Webinar zum Thema “Heuschnupfen in der TCM”. Mike Morell stellt die Sichtweise und Behandlungsmöglichkeiten der TCM vor und gibt praktische Tipps, wie jede*r mit der täglichen Ernährung die Behandlung unterstützen kann. Anmeldungen nehmen wir gerne entgegen unter office@avicenna-freiburg.de . Oder Sie registrieren sich direkt online – wir freuen uns auf Sie und Ihre Fragen. Dier Teilnahme am Webinar beträgt 19,90 €.

Ursachen fur Heuschnupfen: Stagnation im Körper und Immunschwäche

Die klassischen Symptome von Heuschnupfen: Der Hals juckt, Husten, Nießen, die Nase läuft und die Augen sind rot und brennen. Diese Symptome haben ihren Ursprung in einer Stagnation des Stoffwechsels im Kopf. Durch die herabgesetzte Zirkulation kommt es zu Stauungen, die die bei Heuschnupfen typischen Symptome auslösen. Der Stau erzeugt zusätzlich eine Verschlackung im Kopf. Der Auslöser für diesen Stau sind die Pollen, die durch den Wind in den Körper gelangen.

Um diese Erkrankung überhaupt zu entwickeln, muss eine Anfälligkeit für Stagnationen im Körper vorhanden sein. In der TCM ist das ein bestimmter Menschen-Typus, nämlich einer mit einer ausgeprägten Holz-Komponente.

Des Weiteren muss eine Immunschwäche vorhanden sein, sonst würden die Pollen nicht in den Körper gelangen, sondern könnten erfolgreich abgewehrt werden. Ist die Immunschwäche konstitutionell, dann beginnt der Heuschnupfen schon meist in der Kindheit. Für die Immunschwäche sind leider häufig Ernährungsfehler verantwortlich.

Das Immunsystem in der TCM: Nieren gut, alles gut

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) stellen wir uns das Immunsystem wie folgt vor:

Der Ursprung des Immunssystems liegt in den Nieren. Haben diese ausreichend Kraft, sind eine gute Konstitution und ein starkes Immunsystem garantiert. Da die Immunkraft von der Ernährung abhängig ist, ist eine passende Ernährung grundlegend wichtig, um das Immunsystem zusätzlich zu stärken. Weitere Unterstützung bekommt der Körper über das Atmen. Hier ist natürlich die Lunge beteiligt, die auch für die Verteilung des Immunsystems an der Oberfläche (Haut) verantwortlich ist.

In diesem Zusammenspiel haben Heuschnupfenpatientinnen und -patienten jeweils ihre einzelnen oder kombinierten Schwachstellen.

Ursachenbehandlung statt Bekämpfen der Symptome

Der große Vorteil in der chinesischen Medizin ist, dass wir keine Therapie durchführen müssen, die ausschließlich auf die Symptome ausgerichtet ist. Wir können durch unsere Diagnostik mit Puls und Zunge die Ursache für die Erkrankung ausmachen.

Liegt die Ursache vor allem in den Nieren und der Konstitution, eher in der Ernährung oder liegt es an emotionalen Stagnationen? Möglich ist auch eine Kombination von verschiedenen Ursachen. Der Puls- und Zungenbefund kann einem Therapeuten die Ursachen zeigen.

Die Therapie richtet sich nach der Diagnose, mögliche Probleme wurden oben schon genannt. Die Therapie richtet sich sowohl gegen die Symptome als auch gegen die Ursachen. Bei der Behandlung der Symptome werden weitere Stagnationen gelöst um den Stoffwechsel im Gesicht wieder anzuregen. Dadurch beruhigen sich die roten Augen, die Nase läuft nicht mehr, usw.

Die Therapie richtet sich ebenso gegen die Ursachen  – hierzu gehört die Immunschwäche, die meistens eher nach der Heuschnupfenzeit im Herbst therapiert. Der nachhaltige Therapieansatz hat immer zum Ziel, den Heuschnupfen vollständig zu kurieren. Dies kann zwar einige Zeit dauern, ist jedoch sehr gut möglich.

Therapie mit Akupunktur und Kräutern

Bei der Behandlung der Symptome ist die Akupunktur eine große Hilfe. Die Beschwerden bezüglich der Augen und der Nase werden normalerweise schon nach 3-5 Behandlungen merklich besser. Die Kräuter werden meist als Pulver, das aus den Kräutern hergestellt wird, verabreicht. Auf die Kräuter kann bei der Behandlung der Ursachen und bei der Stärkung des Immunsystems nicht verzichtet werden. 

Mit der Ernährung haben wir in der Therapie ebenso eine große Möglichkeit. Meist müssen die Behandelten verschlackende Nahrungsmittel reduzieren, die für die Stagnationen mitverantwortlich sind. Dazu gehören Milchprodukte, Kohlenhydrate sowie saure Früchte.

Prognose und möglicher Therapieverlauf bei Heuschnupfen

Generell machen wir keine Heilversprechen, die Schilderung entspricht jedoch den Erfahrungswerten aus der klinischen Praxis. Die meisten Patientinnen und Patienten kommen tatsächlich in der Heuschnupfenzeit in die Praxis.

Normalerweise werden 10 Behandlungstermine mit der Patientin oder dem Patienten vereinbart. Beim ersten Termin erfolgt die Diagnose nebst Erstellung eines Therapieplanes. Die Intervalle für die Akupunktur sind 2-3-mal pro Woche. Bereits in den ersten 2-3 Wochen können die Symptome erfolgreich reduziert werden. Nach 10 Behandlungen mit Akupunktur parallel zur Einnahme von Kräutern sowie der Ernährungsumstellung werden die Symptome meist sehr stark reduziert  – bis endlich keine Symptome mehr vorhanden sind.

Bei einem guten Verlauf können die Patientinnen und Patienten im gleichen Sommer wieder beschwerdefrei in die Natur. Allerdings ist der Heuschnupfen noch nicht für die folgenden Jahre besiegt. Hierfür muss die Therapie im Herbst weiter fortgesetzt werden.

Fazit

Die traditionelle chinesischen Medizin stellt eine Alternative in der Behandlung von Heuschnupfen dar. Die Therapie richtet sich nicht nur gegen die Symptome, sondern auch gegen die Ursachen der Erkrankung. Das Ziel ist es immer, den Patientinnen und Patienten von der Erkrankung zu befreien. Heilversprechen werden nicht abgegeben. Die Praxis zeigt, dass  die Symptome sehr gut behandelt werden können. Bei gutem Therapieverlauf ist es möglich, die Erkrankung komplett hinter sich zu lassen.

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