Wenn die Natur zur Belastung wird
Die ersten warmen Tage des Jahres – für viele eine Zeit der Freude, doch wenn du unter Heuschnupfen leidest, sieht das oft anders aus. Juckende, brennende Augen, ständiges Niesen und eine laufende Nase können dir den Aufenthalt im Freien verleiden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es Ansätze, um die Ursachen von Heuschnupfen zu verstehen und gezielt anzugehen – nicht nur die Symptome, sondern auch deren Wurzeln.
Heuschnupfen aus Sicht der TCM: Stagnation und Immunschwäche
Die typischen Beschwerden wie Juckreiz im Hals, Husten und tränende Augen entstehen laut TCM durch eine Stagnation des Stoffwechsels im Kopf. Durch die eingeschränkte Zirkulation kommt es zu Blockaden, die die Beschwerden auslösen. Die Pollen, die mit dem Wind in den Körper gelangen, sind dabei der äußere Auslöser, doch die innere Voraussetzung für Heuschnupfen ist eine generelle Neigung zu Stagnationen. Besonders Menschen mit einer starken Holz-Komponente im TCM-Typus sind anfälliger dafür.
Zusätzlich spielt eine Immunschwäche eine entscheidende Rolle. Ist dein Immunsystem stark genug, kann es die Pollen erfolgreich abwehren. Ist es hingegen geschwächt – sei es durch konstitutionelle Faktoren oder ungünstige Ernährungsgewohnheiten –, können sich die typischen Symptome entwickeln. Gerade wenn Heuschnupfen bereits in der Kindheit beginnt, liegt häufig eine tiefergehende Schwäche des Immunsystems vor.
Die Rolle der Nieren in der TCM: Ein starkes Fundament für die Abwehrkräfte
In der TCM wird das Immunsystem stark mit der Nierenenergie verbunden. Sind deine Nieren kraftvoll, sind deine Konstitution und deine Immunabwehr stabil. Da deine Abwehrkräfte maßgeblich von deiner Ernährung beeinflusst werden, ist eine bewusste Ernährungsweise essenziell für ein starkes Immunsystem. Auch die Lunge spielt eine wichtige Rolle, da sie für die Verteilung der Abwehrenergie an der Körperoberfläche, also an Haut und Schleimhäuten, verantwortlich ist.
Jede*r Betroffene hat eine individuelle Konstellation aus Schwächen und Ungleichgewichten, die sich auf den Heuschnupfen auswirken. Deshalb ist eine ganzheitliche Betrachtung wichtig, um die passende Therapie zu finden.
Ursachen behandeln statt nur Symptome lindern
Ein großer Vorteil der TCM ist, dass sie nicht nur darauf abzielt, Symptome zu unterdrücken. Durch eine fundierte Diagnostik mit Puls- und Zungenanalyse können Therapeut*innen herausfinden, wo die Hauptursachen für deine Beschwerden liegen. Ist es eine Schwäche der Nieren, eine unausgewogene Ernährung oder eine emotionale Stagnation? Häufig kommen mehrere Faktoren zusammen.
Die Behandlung orientiert sich an diesen Ursachen. Ziel ist es, die Blockaden im Stoffwechsel zu lösen, damit sich die Beschwerden, wie z. B. brennende Augen oder eine verstopfte Nase, bessern. Gleichzeitig wird an der langfristigen Stärkung des Immunsystems gearbeitet – oft nach der Heuschnupfenzeit, also im Herbst. Die nachhaltige Strategie ist darauf ausgerichtet, dich auf lange Sicht von der Erkrankung zu befreien.

Behandlung mit Akupunktur, Kräutern und Ernährung
Akupunktur ist eine bewährte Methode, um die akuten Symptome zu lindern. Schon nach wenigen Sitzungen – meist 3 bis 5 – kannst du eine deutliche Verbesserung spüren. Auch Kräuter spielen eine zentrale Rolle in der Therapie. Sie werden häufig als Pulver eingenommen und helfen sowohl bei der Symptomlinderung als auch bei der Stärkung des Immunsystems.
Ernährung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung. In vielen Fällen ist es sinnvoll, Nahrungsmittel zu reduzieren, die zur Stagnation beitragen. Besonders Milchprodukte, raffinierte Kohlenhydrate und saure Früchte können problematisch sein. Durch eine gezielte Ernährungsanpassung kann der Körper wieder ins Gleichgewicht kommen.
Wie sieht der Behandlungsverlauf aus?
Viele Menschen suchen erst in der akuten Heuschnupfenzeit Hilfe. In der Regel umfasst die Behandlung etwa 10 Sitzungen, bei denen die Akupunktur 2- bis 3-mal pro Woche angewendet wird. Schon in den ersten Wochen lassen sich oft spürbare Verbesserungen erzielen. Parallel dazu wird mit Kräutern und Ernährung gearbeitet. Nach Abschluss dieser ersten Phase sind die Symptome meist deutlich reduziert oder sogar ganz verschwunden.
Um langfristig frei von Heuschnupfen zu bleiben, empfiehlt es sich, die Behandlung im Herbst fortzusetzen. Dann kann die Wurzel der Erkrankung noch gezielter behandelt werden.
Fazit
Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet eine ganzheitliche Alternative zur klassischen Heuschnupfen-Behandlung. Statt nur die Symptome zu bekämpfen, geht sie an die Ursachen – mit dem Ziel, dich langfristig von der Erkrankung zu befreien. Zwar gibt es keine Heilversprechen, doch die Erfahrung zeigt, dass Heuschnupfen mit einem individuellen Therapieansatz deutlich gelindert oder sogar ganz überwunden werden kann.
Wenn du dich also nicht länger von Heuschnupfen einschränken lassen möchtest, kann die TCM eine wertvolle Unterstützung sein – für einen unbeschwerten Frühling und Sommer in der Natur!
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