Restless Legs Syndrom: Wenn die Beine nicht zur Ruhe kommen

Ein langer Tag auf den Beinen. Du bist hundemüde und legst dich ins Bett. Im Gegensatz zu dir, wollen deine Beine aber alles andere als schlafen. Sie schreien weiter nach Bewegung. Möglicherweise leidest du am Restless Legs Syndrom, mit dem wir uns in diesem Magazin-Beitrag näher beschäftigen. Neben Symptomen und Ursachen beschreiben wir kurz die klassischen Behandlungsweisen, um dann ausführlich zur Behandlung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin zu kommen.

Auftreten des Restless Legs Syndroms

Das Restless Legs Syndrom ist eine häufig auftretende neurologische Erkrankung. Schätzungsweise 5-10% der Bevölkerung leiden darunter, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die Erkrankung tritt typischerweise erstmals im mittleren Lebensalter auf und manifestiert sich oft im Laufe des Lebens.

Symptome

Die Symptome des Restless Legs Syndroms sind vielfältig und können sich wie folgt in den Beinen, bzw. Waden äußern:

• Starker Bewegungsdrang
• Kribbeln, Ziehen, Reißen
• Druck- oder Spannungsgefühl
• Kälte- oder Hitzegefühl

Diese Symptome treten vor allem abends und nachts in Zeiten der Ruhe auf und können zu erheblichen Schlafstörungen führen. Eine vorübergehende Besserung tritt oft durch Bewegung ein, wie beispielsweise durch Aufstehen und Laufen.

Ursachen

Die genaue Ursache für das Restless Legs Syndrom ist in der klassischen Medizin bislang unbekannt. Es gibt jedoch verschiedene Begünstigungsfaktoren, wie z.B. Eisenmangel, Vitamin B12 Mangel, eine eingeschränkte Nierenfunktion, Schwangerschaft, Störungen der Schilddrüsenfunktion, rheumatoide Arthritis oder Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Auch eine Störung des Dopamin-Stoffwechsels im Gehirn könnte damit in Verbindung stehen. Dopamin ist ein wichtiger Nervenbotenstoff, der unter anderem für die Bewegungssteuerung zuständig ist.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet vielversprechende Ansätze zur Behandlung des Restless Legs Syndroms, auf die wir im nächsten Abschnitt näher eingehen werden.

Im Rahmen der klassisch-westlichen Behandlung des Restless Legs Syndroms gibt es eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die je nach individuellen Beschwerden variieren können. Typische Ansätze umfassen Lebensstiländerungen, die Supplementierung von Eisen und/oder Vitamin B12 sowie die Verabreichung von Medikamenten. Bereits durch die Einhaltung regelmäßiger Schlafenszeiten, eine ausgewogene Ernährung und moderate körperliche Aktivität können erste Verbesserungen erzielt werden. Ergänzend dazu können Massagen und die Anwendung kühlender Gele wie das Light Legs Gel aus der Diolosa Linie zusätzliche Linderung verschaffen. In schwerwiegenderen Fällen können auch Medikamente eingesetzt werden, die im Gehirn eine dopaminartige Wirkung hervorrufen (Dopaminantagonisten) oder L-Dopa, welches die Vorstufe des körpereigenen Nervenbotenstoffes Dopamin ist.

Restless-Legs-Syndrom verstehen und behandeln: Die Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

Aus der Sicht der TCM kommt dem Magen beim Verstehen und der Behandlung des Restless-Legs-Syndroms eine zentrale Bedeutung zu. In der TCM kontrolliert der Magen die Extraktion der Nahrung und ist sowohl für die Klarheit des Geistes zuständig als auch für die Kraft- und Wärme-Bewegung in den Extremitäten.

Energetisch identifiziert die TCM Feuchte Hitze und Toxine im Magen, die zu Schleim und Blutstagnation in den Luo-Gefäßen in den Beinen führen. Der daraus resultierende Yin-Mangel mit leerer Hitze sorgt für eine Unterversorgung in den Muskeln und Sehnen, die für die unruhigen Beine zuständig ist.

Insgesamt gibt es drei Formen von Feuchter Hitze im Magen, die das Restless-Legs-Syndrom begünstigen können:

• Nässe Hitze als Spätfolge von Infektionskrankheiten:
  Die Nässe dringt von außen in den Körper ein und verursacht virale Infekte, Fieber, Mattigkeit, Schwindel und Schwellung und Taubheitsgefühle der Gliedmaßen.
• Nässe Hitze als Spätfolge von Lebensgewohnheiten:
  Die Nässe Hitze wird über die Nahrung aufgenommen und führt zu Müdigkeit, Trägheitsgefühl, feucht-eitrigen Hautausschlägen, übelriechenden Ausscheidungen und geschwollenen und schmerzhaften Gelenken.
• Sekundäre, feuchte Hitze als Folge von Milz Qi Mangel als Spätfolge von Lebensgewohnheiten:
  Die Feuchte Hitze im Magen verursacht Symptome wie Müdigkeit, Trägheit,  Übelkeit, nässende Hautausschläge und geschwollene und schmerzhafte Gelenke.

Wird dieser Zustand chronisch mit Leerer Hitze leiden die Betroffenen unter Unruhe, Schlafstörungen, Schweißausbrüchen, aufsteigendem Hitzegefühl im Kopf und einer subfebrilen Körpertemperatur.

Behandlungsmethoden in der TCM

Die TCM bietet neben Akupunktur auch eine unterstützende Behandlung mit westlichen Kräutern:

Mittels Akupunkur lässt sich das Milz Q tonisieren, Nässe ausleiten und somit die Diurese anregen sowie die Blut-Stagnation auflösen und Tan (Schleim) ausleiten.

Die westlichen Kräuter Löwenzahnkraut, Birkenblätter, Birkenrinde, Lindenbast, Goldrutekraut, Heidekraut, Kümmelsamen und Orangenschale können die Behandlung unterstützen.

Die gute Nachricht ist, dass du als Betroffene*r auch selbst einiges tun kannst, um die Symptome im Zaum zu halten – hier ist es wichtig, dass du weißt, welches energetische Bild deinen Beschwerden zugrunde liegt.

• Bei Magen Feuchte Hitze solltest du darauf achten, nicht zu spät zu Abend zu essen und auf leichte und gedämpfte Nahrung zu setzen: viel Gemüse, wenig Fleisch und Reis ist das Getreide deiner Wahl.
• Um Magen Leere Hitze zu klären, sind klare Gemüse- und Getreidesuppen und Congées aus Reis und Weizen ideal. Gegrilltes und gebackenes Gemüse, Pilze, Tofu, Gurken und Rote Beete-Saft sollten ebenfalls wichtige Bestandteile deines Ernährungsplan sein.
• Gilt es einen Qi-Mangel auszugleichen, solltest du auf kleine, regelmäßige und vor allem warme Mahlzeiten setzen, die möglichst langsam und im eigenen Saft schmoren bzw. dünsten.
• Bei Yin-Mangel sind Pilze und Algen ideal für dich, weil die Leere Hitze,  Trockenheit und Tan-Ablagerungen vermeiden. Aber auch Innereien, Eier, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse sind wahre Kostbarkeiten.

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen nur zu Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung einer qualifizierten TCM-Expertin oder eines TCM-Experten.

Quelle: https://avicenna-freiburg.de/

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